Biofeuer

18:36 Donnerstag, 17. Januar 2008


*Schlabber*köchel* macht mein neuer, mit Bio-Ethanol-Gel befeuerter Kamin, nicht etwa *knister*knack*

Bis auf die Geräuschkulisse kommt dieses Gerät einem echten Kamin doch sehr nahe. Zusätzlich zur Anschaffung ist mir "ein gemütlicher Abend vor dem Kamin ca. 2-3 Euro" wert. Kuscheligen Winterabenden steht also nichts mehr im Wege, außer mangelndem Winter und die Tatsache, dass die kürzlich frei gewordenen 2 kleinen Eisbärfelle gerade mal meine Füsse bedecken.

So ein Kamin erzeugt angeblich nicht mehr CO² als 2 Kerzen, als Fahrer eines leistungsstarken Autos macht mir das keine Sorgen. Eher der Absatz in der Anleitung, welcher besagt, der Kamin würde bei geschlossenem Fenster in einer Stunde 2-3 m³ Sauerstoff verbrauchen. Er brennt jetzt schon seit 3 Stunden, das Fenster ist nah... ich bin fast da...

Spei'n verboten

19:23 Montag, 14. Januar 2008


Kennt Ihr die Tatsache, dass erheblicher Einsatz in der Arbeitswelt ungedankt bleibt, und man sich unverschämt eindringlich eine Krankheit hersehnt?

Um mich herum wird schon seit 2 Wochen übelst umhergewinselt und unschuldige Kloschüsseln unterziehen sich regelmäßiger Brüllattacken. Für mich, der die Schnauze voll hat, eine willkommene Gelegenheit. Simulieren ist nicht mein Stil. Aber niemand sagt, dass man nicht aktiv einige Maßnahmen zur Erkrankung wahrnehmen könnte.

Zunächst plagt sich die Erstbestehälfte mit dem hartnäckigen Magen-Darm-Virus, so dass mir ausgiebige Zungenküsse diesmal noch willkommener sind. Der in der ungewöhnlichen Situation ausgiebige Kussungsbedarf bleibt erstaunlicherweise unkommentiert. Heute in der Tat, Tage später, übermannt mich schon morgens eine erhebliche Übelkeit kurz über dem Bauchnabel.

Frühstück
Ein Vollkornbrötchen mit Ei und Remoulade, deren Farbe und Geruch mich motiviert, noch 2 Becher Kaffee hinterher zu spülen. Der Geruch verstärkte die Übelkeit, das Essen besiegte sie. Verdammt...

Mittagessen
Kurz vor 12 ist mir wieder so richtig speiübel. Ich mag übrigens das Wort "spei". Das sagen die Österreicher in der Regel zum Kotzen, wobei ich in der unterschiedlichen Bezeichnung die Konsistenz unterscheiden würde. "Spei'n" klingt irgendwie nach Spass. Da ist richtig Masse dahinter, größtenteils flüssig, im comichaft überzeichneten armdicken Strahl, "SPEEEEIIIII'N" halt. Kotzen klingt anstrengender. "Ko cho kotzen" klingt nach kurzen, trockenen Bröckelchen mit wundem Rachen.
Ich bestelle mir kalten Eistee und eine riesige Portion Bandnudeln mit Käse und Oliven in Tomatensauce und verschlinge alles innerhalb von 3 Minuten. Gott, geht es mir schlecht, voller Vorfreude auf ein gepflegtes "Speiiiiiin" tapere ich zum Arbeitsplatz und rieche auf dem Wg ausgiebig an Hundekot und Rattenfallen mit verwesendem Inhalt. Kein Erfolg. Mir geht es schlecht, aber vor trockener Überlkeit verfalle ich in Lethargie.

Abendessen
Erstmal Fritt. Blaubeere, Waldbeere, Erdbeere, gemischt mit Erdnussflips in Kartoffelsalat. Was soll ich sagen? Es geht mir blendend....

Krank wird man wohl tatsächlich nur unverhofft, es darauf anlegen mögen Viren nicht. "Hey, ob Du krank wirst, bestimmen immer noch wir. Also nich frech werden da!"

Fipsen wellnässt

19:19 Samstag, 12. Januar 2008

Zu Beginn des neuen Jahres und als Ausgleich für 2 harte Arbeitsjahre kann man sich mal was gönnen. Das muss ich mir einfach so einreden, wenn 6,5 Stunden in einer Suite soviel kosten wie eine Woche 5* Mallorca mit All-You-Can-Sangria.

Ein Wellness Verwöhnpaket für 2, schließlich hätte ich Ärger bekommen, mich von 2 Damen nur alleine verwöhnen zu lassen. In einem namhaften Hotel im schönen Hamburg ließ man sich auf ein außerkörperliches Erlebnis auf 4 Kontinenten ein.

Zitronenpeeling
Ich hatte große Bedenken bzgl. offener Wunden an meinen Fingerspitzen, schließlich brennt Zitronensäure teuflisch. Nicht etwa (wie zuerst vermutet) zur Küchenhilfe degradiert, um Citrusfrüchte von Hautunreinheiten zu befreien, wurden wir von einem warmen Gedöns eingerieben, wobei das Hotel heute noch in der Beweispflicht ist, ob da wirklich Zitronen im Spiel waren. Schnell versuche ich meine Nacktheit zu vergessen, da auch Klein-Fipsen der Sache mit der Zitronensache nicht zu trauen scheint. Immerhin sorgt dies für keine unangenehmen Überraschungen bei der Sachbearbeiterin. Selbst wenn wir sicherlich nicht zu den unansehlichsten Paaren gehörten, dennoch ein weiterer Job, den ich nicht machen will. Auch wenn sie sich erstaunlich liebevoll diversen kleinen Hornhautpartien widmet….

Milchbad in der Klangwanne
Tierisch warm… und oh welch Betrug, schmeckt nicht nach Milch, sondern schlimmer als ranziges Zitronenpeeling. „Dass Du auch unbedingt wieder probieren musst“ wabert zu mir durch die asiatischen Entspannungsklänge, die in der Wanne leichte Vibrationen hinterlassen. Als technikbegeisterter Ingenieur stelle ich fest, dass unter der Wanne ein Subwoofer befestigt ist, welcher einem die Schallwellen des Abschlussgongs direkt durch die Rosette jagt.

Ganzkörpermassage mit heissen Ölen
Heissheissheissheissheiss… Hör ich da von der Trage neben mir ein Schnarchen?

Reispackung
Langweilig, ein bisschen warm, und für Männerhaut sicher keinerlei Effekt. Die Entschlackung scheint zu wirken, immerhin musste ich schon 2 mal aufs Klo.

Die Suite
Sehr nobel, mit Wasserbett, welches ausgiebig getestet werden musste. Die eingebaute Massagefunktion verstärkt das beiderseitige Vergnügen.

Das Essen
Ich wusste nicht eine öde Schillerlocke als interkontinental-kulinarisch einzuordnen. Und für ein Wachtelkeulchen habe ich eindeutig zu große Zähne.

Die Sauna
Warm…

Die Heimfahrt
Ätzend…

Das Resümee
Viel warm, außer das Essen. Könnte man sich einmal im Jahr gönnen. Seidenzarte Haut, von Schallwellen gekraulte Rosette, 2 ganze Wachteln zwischen den Zähnen und 16 Euro für´s Parken bezahlt. Wellness für die Kasse des Hotels, da weht der Hase.