* Fipsens Weisheit im November *

13:58 Samstag, 28. November 2009

Faule Menschen spitzen zum Pfeifen nur den Mund und hoffen auf Wind. Fleißige Menschen holen tief Luft.

American Health Care

18:35 Samstag, 14. November 2009

Eine gesetzliche Krankenversicherung in Amerika... Falls ja, sollte jedes neue Zwangsmitglied als Eintrittsprämie ein "Shake Weight" bekommen. Da bei Protesten gegen die Gesundheitsreform Parallelen zum Holocaust gezogen wurden (ein Transparent mit einem Bild aus Dachau mit dem Vergleich zu einer "Gesundheitsreform" im 3. Reich. Das Volk der Geschmacklosigkeit enttäuscht einen nie), wäre ich gespannt, wie lange bei einer solch bigotten Nation erste Assoziationen aufkommen würden. Millionen von gut trainierten männlichen Amerikanern hätten zumindest mit "Kein Sex vor der Ehe" überhaupt kein Problem mehr. "Yes darling, i can wait!":

Fieberwahn

17:40 Donnerstag, 12. November 2009

Es gibt kaum etwas Langweiligeres, als 1 Woche allein ans Bett gefesselt zu sein. Es gibt kaum etwas Verstörenderes, als das Ausmaß der eigenen merkwürdigen Gedanken im Fieberdelirium miterleben zu müssen.
Es fängt beim Frühstück an, als die Sirupflasche besonders vollbusig aussah. Wie gesagt, man ist lange allein. Das eine Gewissen keimt auf und sagt: "Hey, das ist eine Sirupflasche!". Der Teufel auf der linken Schulter sagt: "Wen interessiert´s?", und der Engel auf der rechten Schulter meint dazu: "Hell Yeah!".
Im Fieberwahn ist also keinesfalls Verlass auf Menschenverstand, Moral und Sozialkompetenz. Mal abgesehen davon, dass Kassiererinnen mit Sprüchen wie "21,76? Das ist so clever von Ihnen. Wie sind Sie da nur hier im Sitzen darauf gekommen?" schwer anzumachen sind. Fieberwahn scheint die Sinne zu schärfen, jedenfalls sahen die üblichen Verdächtigen im Supermarkt noch grimmiger als sonst aus. Der erschreckendste Gedanke der Woche war: Die Menschen wären viel freundlicher zueinander, wenn jeder eine Waffe hätte. Kein Gedrängel an einer Schlange, keine unfreundliche Verkäufer, keine Tütenpacker, die die schweren Sachen nach oben packen. Ich hatte die Propagandarede gedanklich schon fertig ("Ich brauche die Unterstützung von Ihnen allen, denn anfangs werden sehr viele Menschen sterben!"), bis mir einfiel, dass es in Amerika auch nicht klappt. Ich bestrafte mich für solch bösen Gedanken mit einem halben Tag Hustensaftentzug. Gefolgt von einem neuen Fieberschub, der am nächsten morgen (wieder beim Hausbäcker, der einzige Ort, den ich in dieser Woche ausser meiner Wohnung täglich sah) dafür sorgte, dass ich einen kleinen Jungen desillusionierte. Er schaute zu seinem Opa auf:

Junge: Wenn ich gross bin, will ich Polizist werden.
Opa: Der liebe Gott sagt, Du kannst alles werden, was Du willst.
Fipsen: Da hat er leider nicht mit Dir gesprochen, kleiner Junge. Du solltest lieber fleissig üben, Löcher zu graben.

Meine 2 Standardausreden helfen mir da auch nicht mehr weiter:
"Mich kennt hier ja keiner." --> Inzwischen kennt man mich hier.
"Ich will hier eh weg." --> Ich kann hier so schnell nicht weg. Nur noch 3 Sammelmarken, und ich kriege im örtlichen Supermarkt Gratisschinken.