Fipsen im Supermarkt
15:00 Sonntag, 30. September 2007Ich muss mich mit der ungewöhnlichen Situation, seit der Einführung eines Blogs im Zugzwang der Regelmäßigkeit zu stehen, mehr beschäftigen.
Schließlich ist dieses Blog nicht geschaffen worden, um der Welt mein Liebesleben, politische Aktivitäten oder die Vorteile von französischem, zweilagigem und fusselfreiem Klopapier mitzuteilen. Ich labe von der Exisstenz der Blogs, ich bin gar dankbar um deren Erfindung. Schließlich sind Blogs äußerst repräsentativ für die Sinnlosigkeit des verbreiteten Mitteilungsbedürfnisses im Internet. Wie sonst hätte sich die Sinnlosigkeit meiner Webseite also noch steigern lassen? Bleibt ein letztes Problem: Dem studentischem Idealismus oder vor allem dem unschätzbaren Zeitvorteil war es zu verdanken, sich jeden Tag mit der Alltagsabenteuerei beschäftigen zu können. Man sollte vergessen, was grenzdebile Staatsoberhäupter von sich geben... die wahre Achse des Bösen ist die Alltagsroutine. Auch ich wurde in ihren Bann gerissen.
Da bleibt nur, sich bewusst auf alte Werte zu besinnen. Beim Besuch eines Supermarktes habe ich ab sofort nichts mehr zu verlieren, schließlich gehe ich nicht einkaufen, um Freundschaften zu schließen (diese Einstellung lässt sich beliebig einsetzen, sehr angenehm). Einkaufen wird eh immer anstrengender. Das fängt bei der Parkplatzsuche an. Fettärschige, gehfaule Hausfrauen gar versuchen immer direkt vor dem Eingang einen Parkplatz zu kriegen. Nachdem ich zielsicher den letzten Parkplatz in der hintersten Ecke wähle (weil ich gerne laufe), ziehen dieselben Beleibtheiten, deren Corsa ähnlich gut sitzt wie eine Leggins Grösse 36, ihre Kreise am Eingang. Ich fühle mich aufgrund meines Zeitvorteils etwas schäbig und verschwende Zeit mit dem netten Hinweis, da hinten sei jemand eingestiegen und fahre gleich weg (nie passiert). Zu Bestzeiten stand nach meinem Einkauf da immer noch eine und wartete auf den angeblich Herausfahrenden. Danach bleibe ich noch kurz aussen am automatischen Drehtor stehen und warte, bis es mit einem Maximum an Personen belegt ist. Ein kurzer, unauffälliger Schups genügt, um den Sicherheitsstopp auszulösen. Elegant wähle ich die konventionelle Eingangstür und habe wieder einen beträchtlichen Vorsprung herausgearbeitet.
Als ein Einkäufer, der weiss was er will, hat man es schwer im Supermarkt. Selbst mit ingeniösem Sachverstand ist es unmöglich, die Trudelbahn der orientierungslos und ohne merkliche Eigengeschwindigkeit umher torkelnden Renter vorherzusehen. Ich versuche Kollisionen auf die Einkaufswagen zu beschränken, alte Knochen brechen zu schnell.
In der Obst- und Gemüseabteilung ziehe ich mir eine Tüte, welche nicht für mich bestimmt ist. Ich folge dem ersten Rentnerpaar, welches meint, erstmal ca. 40 Äpfel antatschen und zurücklegen zu müssen, sammle genau diese 40 Äpfel ein und überreiche sie dem Rentnerpaar mit den lauten Worten "die gehören alle Ihnen!". Die kurze Verwirrungsphase nutze ich, um meine 2 Bananen und 3 (unberührten) Äpfel zu wiegen.
An der Wurst- und Käsetheke freue ich mich auf das alte Phänomen, dass die Leute die gesamten 12 Meter direkt vor der Scheibe wie angestochen hin und her rennen müssen, als könne man die Schnäppchenwurst sonst übersehen. Hier bevorzuge ich die antizyklische Bewegung mit Einkaufswagen, ohne dabei überhaupt auf die Wursttheke zu schauen. Entrüstete Schmerzensschreie übertöne ich mit "100g Schweinebraten bitte, daaanke!".
Am Schluss ist die Schnellkasse zu meiden. Maximal 8 Artikel können auch extrem langsam bezahlt werden. Der erstbeste Rentner entdeckt beim einschläfernden Münzsuchen in seiner Brieftasche eine Stecknadel und meint der 16jährigen Kassiererin in epischer Breite erzählen zu müssen, dass er im 2. Weltkrieg damit erfolglos ein Attentat auf Hitler ausüben wollte. Gegenfrage der Kassierein "Hitler? Ist das der, der den Krieg gewonnen hat?"
Auf dem Weg zu meinem Auto halte ich mit meinem Einkaufswagen noch eine fettärschige Hausfrau auf, damit ein junger dynamischer Ford Escort Fahrer mit Dumm & Willig Tuning direkt vor´m Eingang parken kann und denke mir: "Dich werd ich schon wieder los, plöde Alltagsroutine..."
Schließlich ist dieses Blog nicht geschaffen worden, um der Welt mein Liebesleben, politische Aktivitäten oder die Vorteile von französischem, zweilagigem und fusselfreiem Klopapier mitzuteilen. Ich labe von der Exisstenz der Blogs, ich bin gar dankbar um deren Erfindung. Schließlich sind Blogs äußerst repräsentativ für die Sinnlosigkeit des verbreiteten Mitteilungsbedürfnisses im Internet. Wie sonst hätte sich die Sinnlosigkeit meiner Webseite also noch steigern lassen? Bleibt ein letztes Problem: Dem studentischem Idealismus oder vor allem dem unschätzbaren Zeitvorteil war es zu verdanken, sich jeden Tag mit der Alltagsabenteuerei beschäftigen zu können. Man sollte vergessen, was grenzdebile Staatsoberhäupter von sich geben... die wahre Achse des Bösen ist die Alltagsroutine. Auch ich wurde in ihren Bann gerissen.
Da bleibt nur, sich bewusst auf alte Werte zu besinnen. Beim Besuch eines Supermarktes habe ich ab sofort nichts mehr zu verlieren, schließlich gehe ich nicht einkaufen, um Freundschaften zu schließen (diese Einstellung lässt sich beliebig einsetzen, sehr angenehm). Einkaufen wird eh immer anstrengender. Das fängt bei der Parkplatzsuche an. Fettärschige, gehfaule Hausfrauen gar versuchen immer direkt vor dem Eingang einen Parkplatz zu kriegen. Nachdem ich zielsicher den letzten Parkplatz in der hintersten Ecke wähle (weil ich gerne laufe), ziehen dieselben Beleibtheiten, deren Corsa ähnlich gut sitzt wie eine Leggins Grösse 36, ihre Kreise am Eingang. Ich fühle mich aufgrund meines Zeitvorteils etwas schäbig und verschwende Zeit mit dem netten Hinweis, da hinten sei jemand eingestiegen und fahre gleich weg (nie passiert). Zu Bestzeiten stand nach meinem Einkauf da immer noch eine und wartete auf den angeblich Herausfahrenden. Danach bleibe ich noch kurz aussen am automatischen Drehtor stehen und warte, bis es mit einem Maximum an Personen belegt ist. Ein kurzer, unauffälliger Schups genügt, um den Sicherheitsstopp auszulösen. Elegant wähle ich die konventionelle Eingangstür und habe wieder einen beträchtlichen Vorsprung herausgearbeitet.
Als ein Einkäufer, der weiss was er will, hat man es schwer im Supermarkt. Selbst mit ingeniösem Sachverstand ist es unmöglich, die Trudelbahn der orientierungslos und ohne merkliche Eigengeschwindigkeit umher torkelnden Renter vorherzusehen. Ich versuche Kollisionen auf die Einkaufswagen zu beschränken, alte Knochen brechen zu schnell.
In der Obst- und Gemüseabteilung ziehe ich mir eine Tüte, welche nicht für mich bestimmt ist. Ich folge dem ersten Rentnerpaar, welches meint, erstmal ca. 40 Äpfel antatschen und zurücklegen zu müssen, sammle genau diese 40 Äpfel ein und überreiche sie dem Rentnerpaar mit den lauten Worten "die gehören alle Ihnen!". Die kurze Verwirrungsphase nutze ich, um meine 2 Bananen und 3 (unberührten) Äpfel zu wiegen.
An der Wurst- und Käsetheke freue ich mich auf das alte Phänomen, dass die Leute die gesamten 12 Meter direkt vor der Scheibe wie angestochen hin und her rennen müssen, als könne man die Schnäppchenwurst sonst übersehen. Hier bevorzuge ich die antizyklische Bewegung mit Einkaufswagen, ohne dabei überhaupt auf die Wursttheke zu schauen. Entrüstete Schmerzensschreie übertöne ich mit "100g Schweinebraten bitte, daaanke!".
Am Schluss ist die Schnellkasse zu meiden. Maximal 8 Artikel können auch extrem langsam bezahlt werden. Der erstbeste Rentner entdeckt beim einschläfernden Münzsuchen in seiner Brieftasche eine Stecknadel und meint der 16jährigen Kassiererin in epischer Breite erzählen zu müssen, dass er im 2. Weltkrieg damit erfolglos ein Attentat auf Hitler ausüben wollte. Gegenfrage der Kassierein "Hitler? Ist das der, der den Krieg gewonnen hat?"
Auf dem Weg zu meinem Auto halte ich mit meinem Einkaufswagen noch eine fettärschige Hausfrau auf, damit ein junger dynamischer Ford Escort Fahrer mit Dumm & Willig Tuning direkt vor´m Eingang parken kann und denke mir: "Dich werd ich schon wieder los, plöde Alltagsroutine..."